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Jakobusweg Oberfranken
Streng genommen gibt es keinen „Jakobsweg“ in Oberfranken, jedenfalls nicht als nachweisbare Tradition wie in Spanien oder Frankreich. Bis heute gibt es keine schriftlich veröffentlichten Pilgerberichte von Menschen, die von Oberfranken hindurch nach Santiago de Compostela gewandert sind. Aber: Zwischen Juni und November 2014 war ein Schalkauer aus dem Ortsteil Almerswind auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela unterwegs. Er bewältigte über 2.900 Kilometer von Almerswind nach Santiago de Compostela zu Fuß und schrieb dazu auch ein Tagebuch – welches vielleicht einmal veröffentlicht wird.
Die in Oberfranken gebauten Jakobuskirchen sind Zeugen der mittelalterlichen Jakobusvereherung, aber kein Nachweis für einen historischen Pilgerweg. Um Missverständnisse zu vermeiden, spricht man aus diesem Grund von „Jakobusweg“ und nicht von „Jakobsweg“. Spirituell gesehen entsteht der eigentliche Jakobsweg doch immer dann, wenn sich Menschen als Pilger mit dem Fernziel Santiage de Compostela auf den Weg machen.
Im späten Mittelalter machte man sich insbesondere von Mitteldeutschland aus auf den Weg zum historischen Pilgersammelpunkt „Nürnberg – Sankt Jakob“. Dieser verläuft über die „Nürnberger Geleitstraße“ von Erfurt über Coburg und Bamberg nach Nürnberg – das entspricht in etwa der heutigen Bundesstraße B4.
Verlauf des Jakobusweg – Etappe 1 v. 8:
Der fränkische Jakobsweg von Oberfranken nach Mittelfranken beginnt im thüringerischen Almerswind. Dort steht die weltweit größte von Hand angefertigte Korbvase. Die nächste Bahnstation befindet sich im 3 Kilometer entferntem Schalkau. Nach dem Verlassen der Ortschaft überschreitet der Pilger die ehemals deutsch-deutsche Grenze und die aktuelle Landesgrenze von Thüringen-Bayern. Vor Oeslau, welches insbesondere wegen seiner Hummel-Figuren bekannt ist, durchquert der Pilgerer den Schlosspark vom Schloss Rosenau, wo 1819 Prinz Albert, der Gemahl von Königin Viktoria von England geboren wurde. In der Nachbarschaft vom Schloss Ehrenburg gibt es im Gasthaus „Loreley“ einen Pilgerstempel. Von dort aus sind es nur wenige Meter zur Morizkirche und dem sehenswertem Marktplatz von Coburg. Hinter der Morizkirche führt die Jakobsmuschel aus Coburg hinaus.
Streckenverlauf: Schalkau – (3 km) – Almerswind – (1 km) – Grenze Thüringen/Bayern – (1 km) – Weißenbrunn vorm Wald – (6 km) – Oberwohlsbach – (1 km) – Unterwohlsbach – (0,5 km) – Rosenau – (1,5 km) – Rödental – (5 km) – Veste Coburg – (2 km) – Morizkirche Coburg – Coburg. Die Beschreibung der weiteren Etappen finden Sie auf der Webseite des Jakobusweg.
Übernachtungsmöglichkeiten:
Coburg: Ferienwohnung Müller in Coburg: https://www.fewoco.de
Schalkau: Ferienwohnung Müller in Schalkau: https://www.fewo-schalkau.de
Schalkau: Historisches „Haus Christine“ in Schalkau: https://www.ferienhaus-schalkau.de